Donnerstag, 25. April 2024


Woody Allens neuer Film

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Schau mir in die Augen, Kleines!

Der Publikumserfolg aus Italien!

Bizets OPER CARMEN LIVE

Der Überraschungserfolg aus Italien

Roberto Benignis DAS LEBEN IST SCHÖN

Ruinenschleicher und Schachterleis

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AUF SPURENSUCHE

14:00Seefeld: Anatomie eines Falls
17:30Seefeld: Perfect Days
17:30Seefeld Lounge: White Bird
20:00Seefeld: Evil does not exist
20:15Seefeld Lounge: Ein Glücksfall

17:45Back to Black
18:00Morgen ist auch noch ein Tag
20:00Back to Black
20:30La chimera

17:30Challengers. Rivalen
17:30Civil War
17:30The Zone of Interest
18:00Arthur der Große
18:15Es sind die kleinen Dinge
19:30Ein Glücksfall
19:45Sterben
20:00Challengers. Rivalen
20:15Arthur der Große
20:15Civil War


Film im italienischen Original: Cristo si é fermato ad Eboli

Mittwoch, 17.12., 19:30 Uhr, Starnberg

Zum 20. Todestag von Gian Maria Volonte

Mit Einführung durch Ambra Sorrentino-Becker

Cristo si é fermato ad Eboli
IT 1079, Regie. Francesco Rosi, mit Gian Maria Volonte
Ein Klassiker des Films! Ein Turiner Arzt wird als Opponent des faschistischen Staates 1935 in ein abgelegenes süditalienisches Nest verbannt wird. Dabei erfährt er allmählich das ihm fremde, archaische und elende Leben des Ortes.


Kritik:
Laut dem Fischer Film Almanach 1981 werde die literarische Vorlage „sorgfältig und optisch eindringlich“ umgesetzt, so getreu wie möglich, ohne dem Text wörtlich zu folgen, sondern hinsichtlich der Struktur. Dank des Hauptdarstellers und der Kameraarbeit „ist dieser Film zu einem differenzierten Kulturdokument und zugleich zu einem cineastisch in Farbe und Licht, Schatten und Stimmung, Montage und Rhythmus herausragenden Ereignis geworden.“[2] Die Zoom stellte einen Stilwandel Rosis fest, von realistischen Politthrillern hin zu einer „ethnographisch-anthropologischen Analyse“ der süditalienischen Kultur. Der Film besitze „Wärme und eine fast klassisch anmutende Gestaltung“. Die „außerordentlich behutsame und poetische Erzählweise“ entspreche der Vorlage, die Geschichte sei „nicht als naturalistischer, polemischer Bericht über den fortdauernden Pauperismus des Südens konzipiert, sondern als einfühlsame Begegnung zweier Kulturen.“ Die karge Landschaft hätten Kameramann De Santis und Rosi in „grossartigen“ Bildern eingefangen.

Das Lexikon des Internationalen Films lobte den Hauptdarsteller, die Ästhetik der Landschaft und das „sich differenzierende Verständnis“ für das Wesen Süditaliens.[3] Im evangelischen Filmbeobachter wurde der Film als Christusallegorie gedeutet. Die Hauptfigur, der verbannte Arzt, gewinne das Vertrauen der örtlichen Bevölkerung gerade durch seine Passivität und sein Schweigen; er unterlasse eine zivilisatorische Missionierung ebenso wie eine verlogen-einschmeichlerische Anpassung. Sie akzeptierten ihn, „weil der Arzt gerade ‚nichts will‘, weil er bescheiden, unaufdringlich, ohne weltstädtischen Hochmut, durch reine Anschauung die Menschen dazu bringt, auch ihn wahrzunehmen, als einen Menschen, der zwar anders ist, aber doch auch genauso ein Mensch wie sie.“ Erst dank dieses Vertrauens gelinge es ihm, die Bevölkerung zu humanisieren – so komme eine Christusgestalt doch noch in dieses Dorf. Darum handele es sich um einen der religiösesten Filme der letzten Jahre.

Wiederholung, 25.12., 11 Uhr Herrsching, ohne Einführung



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