Donnerstag, 25. April 2024


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17:30Seefeld: Perfect Days
17:30Seefeld Lounge: White Bird
20:00Seefeld: Evil does not exist
20:15Seefeld Lounge: Ein Glücksfall

17:45Back to Black
18:00Morgen ist auch noch ein Tag
20:00Back to Black
20:30La chimera

17:30Challengers. Rivalen
17:30Civil War
17:30The Zone of Interest
18:00Arthur der Große
18:15Es sind die kleinen Dinge
19:30Ein Glücksfall
19:45Sterben
20:00Challengers. Rivalen
20:15Arthur der Große
20:15Civil War


Film des Monats: A War

Mittwoch, 4.5.2016, 19:30 Uhr, Starnberg

In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Tutzing
Anschl. Gespräch mit Akademiedirektor Udo Hahn und Matthias Helwig


A War
DK 2015, 115 Min., Regie: Tobias Lindholm

Kommandant Claus Pedersen führt eine Truppe dänischer Soldaten in der afghanischen Provinz. Durch Patrouillen soll der Frieden gesichert und die Bevölkerung vor den Taliban geschützt werden. Der gewaltsame Tod eines Soldaten durch eine Mine zeigt die Gefährdung der gesamten Truppe. Als die Dänen zum Schutz einer Familie in eine afghanische Siedlung eindringen, geraten sie in einen Hinterhalt. Um einen schwer verwundeten Kameraden zu retten, fordert Claus Luftverstärkung an. Diese Entscheidung rettet den Verwundeten, kostet zugleich aber viele Afghanen, darunter Kinder und Frauen, das Leben. Zuhause in Dänemark muss sich inzwischen Claus’ Ehefrau mit Erziehungsproblemen herumschlagen; vor allem der ältere Sohn reagiert mit Aggressionen auf die Abwesenheit des Vaters. Das Telefon schlägt die Brücke zwischen den beiden Welten. Nach seinem letzten Einsatz wird Claus abberufen und in Dänemark vor ein Militärgericht gestellt: er muss sich für den Tod der unschuldigen Zivilisten verantworten.

Die Geschichte erinnert an die Bombardierung zweier Tanklastwagen bei Kundus, der im September 2007 über einhundert Afghanen das Leben kostete. Regisseur Tobias Lindholm will den Afghanistan-Einsatz moralisch nicht bewerten oder verurteilen. Vielmehr verschränkt er zwei Perspektiven, die des militärischen Handelns im Krieg und die des zivilen Lebens in der Heimat. Die Aufarbeitung des Einsatzes im dänischen Gerichtssaal spitzt den Gegensatz beider zu einem moralischen Grundkonflikt zu. Selbst die kriegerische Auseinandersetzung darf nicht im rechtlosen Raum stattfinden. Zugleich treffen aber mit Krieg und Recht zwei Systeme aufeinander, die nicht zur Deckungsgleichheit zu bringen sind. Der Zuschauer sieht sich einem ethischen Dilemma konfrontiert, in dem Hilfe Schuld nach sich zieht, gewaltloses Nichtstun aber nicht weniger. Der „saubere“, der „chirurgische“ Krieg ist ein Mythos. Für Claus kann es nur ein Urteil zweiter Klasse geben – sei es als Freispruch, sei es als Schuldspruch.



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