Sonntag, 8.2. & 15.2., 11:00 Uhr, Seefeld
Werkschau der Filme von Wolf Gaudlitz
Alle Filme in Anwesenheit von Wolf Gaudlitz
18.01., 11 Uhr Starnberg: Taxi Lisboa (1996)
25.01., 11 Uhr Seefeld: Palermo flüstert (2001)
01.02., 11 Uhr Seefeld: Sahara Salaam (2014)
08.02., 11 Uhr Seefeld: Die Väter des Nardino (1988)
15.02., 11 Uhr Seefeld: Blaue Wüste (1992)
"Wolf Gaudlitz macht das europäische Kino, von dem andere nur träumen können!" (Michael Althen, SZ, 1992)
"Nur wenige erfinden sich so oft selbst wie Wolf Gaudlitz" (FAZ, 1999)
"Langeweile? Bitte was ist denn das für ein Fremdwort?!" (Wolf Gaudlitz allzeit bis zum letzten Atemzug)
Wolf Gaudlitz ist ein Kino-Nomade, der mit der Kamera durch die Welt zieht und Filme abseits der gängigen Wege macht.Er ist der erste europäische Filmemacherschüler von Meisterregisseur Im Kwon-Taek (Südkorea, 1991), Schüler und Schauspieler bei/mit Federico Fellini (1981,82), und vor allem Regisseur wunderbar poetischer Filme.
"Taxi Lisboa" gilt neben "La Ville Blanche" von Alain Tanner als der erfolgreichste portugiesische Film, der von einem Nicht-Portugiesen gedreht wurde.
"Die Väter des Nardino" (1989) Tragikomödie über halsstarrige alte Männer, die ihre Freundschaft wiederentdecken. Dorfbürgermeister Virgilio wird auf Sizilien zu Grabe getragen. Ein alter Mann nimmt nicht an der Trauerfeier teil: der Weinbauer Pasquale, der in seiner Jugend eng mit Virgilio befreundet war. Durch eine Lappalie haben sich beide einst zerstritten. Nun ist es zu spät für die Versöhnung. Virgilio ist tot, und doch erscheint er dem einsam auf dem Dorfplatz sitzenden Pasquale. Zeuge der Begegnung wird nur der Dorftrottel Nardino, der als Findling in dieses Dorf kam. Die in Rückblenden erzählte, besinnliche Komödie besticht durch ihre gelöste Atmosphäre und die stimmigen Charaktere.
Mit "Sahara Salaam" stellte er unter Beweis, dass es sich weiterhin lohnt gegen alle Verbote, Prognosen und Mutmaßungen anzulaufen, damit am Ende bewegte Bilder die Herzen der Zuschauer bewegen - auch wenn es keine Filmförderung, keine finanzielle Unterstützung gibt.
"Blaue Wüste"
Wo Gaudlitz drauf steht, ist auch Gaudlitz drin! Und bei diesem Film mindestens doppelt!
1991 war's mehr als nur ein irrwitziger Gedanke: Wasser in die Wüste Ténéré zu tragen. Ein Roadmovie, ein Film im Film und ein Projekt, das an seiner eigenen absurden Handlung scheitert und am Unvermögen nur Europäer mitten in Afrika zu sein. Als der 93 Minuten lange 35mm Spielfilm von Wolf Gaudlitz fertig war, meinte er, dass das deutsche Publikum für diese doch recht post-poppige Film- und Sichtart noch nicht "frei" genug sei und beschloss den Film einfach in die Schublade zu stecken. Geplanter Kinostart sollte zehn Jahre später sein. Dann geschah aber 9/11 und Wolf Gaudlitz fuhr wieder in die Wüste für "Sahara Salaam". Also sagte er: "Warten wir eben zwanzig Jahre!" Als die zwanzig Jahre herum waren, war er mit "Sahara Salaam" immer noch in der Wüste und er sagte: "Machen wir dreißig draus!"
Jetzt war es Matthias Helwig, der sagte: "Wenn Du jetzt noch sieben Jahre wartest, dann gibt es vielleicht keine Filmprojektoren mehr!" - "Gut" sagte Gaudlitz, "dann machen wir es eben zu meinem 60. Geburtstag, weil es zum möglichen 70. vielleicht keinen Gaudlitz mehr gibt.
So machen wir eine "Blaue Wüste-Party", bei der man bitte berauscht und von eigenen Träumen erfüllt ins Kino kommen sollte, um einem möglichen grauen Wintertag mit sonnigem Lachen zu begegnen!
Sonntag, 8.2.2015, 11 Uhr, Herrsching
Der Prinz of Wales, wie man ihn noch nicht kannte - die charmante Dokumentation von Bertram Verhaag weckt nicht nur neue Sympathien für Prinz Charles, sondern lehrt den Zuschauer auch einiges über intelligente nachhaltige und ökologische Landwirtschaft frei von Chemie und Giften. Sie zeigt, dass der Wunsch nach einem Leben im Einklang mit der Natur in der westlichen Zivilisation nicht erst seit gestern existiert. Zu guter Letzt wird so manches lang gehegte Vorurteil über Prinz Charles ad acta gelegt.
Anschließ. Filmgespräch mit dem Regisseur Bertram Verhaag
Donnerstag, 29.01., 20 Uhr, Starnberg & Sonntag, 1.02., 11 Uhr, Herrsching
Mit Einführung durch Dipl. Ing. Nicolai Baehr (Wessobrunner Kreis)
Die Böhms - Architektur einer Familie
DE /CH 2014, 90 Min. Regie: Maurizius Staerkle-Drux
Leidenschaftlich widmet sich die deutsche Familie Böhm der Architekturkunst. Insbesondere Gottfried Böhm gilt als einer der bekanntesten und wichtigsten deutschen Architekten des vergangenen Jahrhunderts. Einige seiner skulpturalen Bauten aus einer Kombination von Beton, Stahl und Glas gelten als Ikonen der Architektur. Auch Gottfried Böhms Söhne Stephan, Peter und Paul haben sich dem Kunsthandwerk verschrieben, zusammen mit dem Vater führen sie dessen Lebenswerk fort.
Filminfo und Reservierung: Die Boehms - Architektur einer Familie
Freitag, 30.1., 21:30 Uhr, Herrsching
Mike Nichols berühmte Gesellschaftssatire mit Dustin Hoffman als unerfahrenem Benjamin, der von der reifen Mrs. Robinson verführt wird.
Die Reifeprüfung
USA 1967, 102 Min., Regie: Mike Nichols
Darsteller: Dustin Hoffman, Anne Bancroft, Katherine Ross
Die Stimmung der 60-er Jahre. Die Musik von Simon&Garfunkel - Sounds Of Silence -, das Suchen einer Generation nach ihrer Bestimmung - gegen die Vorstellung der Eltern - und Benjamin - gegenüber Mrs. Robinson, vor einem Diner, im roten Auto auf der Fahrt zur Hochzeit seiner geliebten Freundin, um alles Festgesetzte doch noch einmal zu ändern - Ja!
Freitag, 30.1.2015, 20:00 Uhr, Seefeld
Live-Musik & Stories von Mali bis Memphis
Anschließ. der Film von Martin Scorsese FEEL LIKE GOING HOME - Eine Reise zu den Wurzeln des Blues
Eintritt: 12,- Euro
Die uralte Tradition afrikanischer Märchenerzähler und die Musik der Storyteller des schwarzen Amerika wird in dieser Performance aus Down Home, Hoodoo, Country Blues und afrikanischer Märchen eindrucksvoll lebendig. Das Duo "Señor Blues" und die Geschichtenerzählerin Chrissie Obermayr nehmen die Zuhörer mit auf eine spannende Reise aus dem Herzen Afrikas direkt ins Delta des Mississippi.
Mittwoch, 28.1.2015, 19:00 Uhr, Seefeld
Mit Einführung durch Filmjournalist Thommy Lochte
Catch 22
USA 1970, 118 Min., Regisseur(e): Mike Nichols, mit Alan Arkin, Martin Balsam, Richard Benjamin, Art Garfunkel, Orson Welles
Sicher einer der 100 besten Filme der Filmgeschichte: Dieser brilliant glaubhafte Antikriegsfilm zeigt die Absurdität des Krieges am Beispiel einer amerikanischen Bomberpiloten-Staffel, die auf einer Insel im Mittelmeer stationiert ist. Es gibt da alle Typen von Menschen, alle etwas verrückt, weil sie der Krieg dazu gemacht hat. Sie wollen nur eins - überleben. Und dafür gibt es den "Trick 22". Mit ihm könnte man untauglich werden.
Eintritt: 5,- Euro, Gildepassinhaber frei
Dienstag, 27.01.2015, 20:00 Uhr, Starnberg
In Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Starnberg präsentieren wir den Film "Wo ich wohne" mit anschließendem Filmgespräch mit Regisseurin Christine Nagel
Wo ich wohne
AT 2013, 81 Min., Regie: Christine Nagel, Darsteller: Florentin Groll, Helga Michie, Verena Lercher, David Monteiro, Elfriede Irrall, Ilse Aichinger, Moritz Uhl
Eine vielschichtige Collage, die die Beweggründe ihres Schreibens und die existenzielle Dimension von Ilse Aichingers Werk deutlich macht. Das Stille, Beobachtende und Absurde macht das Geheimnis ihrer Poesie aus. Figuren aus Erzählungen werden lebendig in einem Haus, dessen Stockwerke nach unten sinken. Auch die von Ilse Aichinger gedrehten, nie gezeigten Super-8-Filme halten das Erstaunen darüber wach, dass wir uns vorfinden, und wie wir uns vorfinden. Der Film verführt auf sinnliche Weise, sich auf das Werk von Ilse Aichinger einzulassen, welches in seiner Einzigartigkeit für das 20. Jahrhundert steht und zugleich in seiner existentiellen Dimension zeitlos ist.