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Aus Scham, Mitleid und Geltungsdrang spielt ein junger Bundeswehrsoldat der gelähmten Tochter eines wohlhabenden Unternehmers Gefühle vor und macht ihr sogar Hoffnung auf Heilung. Ihr wachsendes Misstrauen und seine Besessenheit, sie heilen zu wollen, kreieren am Ende einen rauschhaften Strudel, der alle ins Unglück reißt.
SYNOPSIS KURZ
Um bei einem der Saufgelage mit seinen Kameraden seine Chancen bei Ilona (28) zu erhöhen, bemüht sich der junge Soldat Isaac (24) um die Zuneigung ihrer mürrischen Schwester Edith (22). Doch als er sie spielerisch von einer Bank zieht, sackt sie schlaff zu Boden – erst jetzt bemerkt er ihren Rollstuhl. Ein Handgemenge mit den Stammgästen eskaliert.
Von Scham geplagt will Isaac das Bild, das die Schwestern von ihm haben, korrigieren. Er bemüht sich um Edith und zwischen den beiden entsteht eine unerwartete Freundschaft. Seine impulsive Art weckt in der wankelmütigen jungen Frau neuen Lebensmut und Hoffnung bei dem einflussreichen Vater. Doch als Edith sich in den Soldaten verliebt, der so verzweifelt nach Sinn und Anerkennung sucht, nimmt das Unglück seinen Lauf.
REGIE KOMMENTAR
Der jähzornige Isaac lebt ein Leben auf Bewährung. Vor sich und seiner Mutter, die er schon zu oft enttäuscht hat. Als der aus einfachen Verhältnissen stammende Bundeswehrsoldat auf die wohlhabende, Familie trifft, hat er die Chance sich neu zu erfinden. Was Edith und ihre Familie in dem jungen Soldaten sehen, verführt ihn. Er berauscht sich an dem Gefühl, endlich als etwas Besonderes gesehen zu werden. Er will diesem Bild so sehr entsprechen, dass er sich Gefühle einredet, die er nicht spürt, und Dinge verspricht, die er nicht halten kann. Stefan Zweig beschreibt in seinem Roman von 1939 eine Abgetrenntheit von eigenen Gefühlen, die mir heute aktueller scheint als je zuvor. In einer Zeit in der man seiner Identität auf Instagram hinterherläuft und Authentizität zur Ware geworden ist, hat man ständig das Gefühl nicht zu reichen, nicht genug zu fühlen, nicht echt zu sein.
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Der junge Soldat Isaac (Giulio Brizzi) genießt mit seinen Kameraden einen freien Abend auf der Bowlingbahn. Die Stimmung ist ausgelassen, und an der Bar lernt er Ilona (Livia Matthes) kennen, die ihm auf Anhieb gut gefällt. Ihre Schwester Edith (Ladina von Frisching) hingegen sitzt mürrisch am Tisch. Um seine Chancen bei Ilona zu verbessern, beginnt Isaac, mit Edith zu flirten, aber als er sie auffordert, ein paar Bahnen zu werfen und sie dann spielerisch von der Bank zieht, sackt sie schlaff zu Boden. Erst jetzt entdeckt er ihren Rollstuhl, der an der Seite geparkt ist. Isaac versucht, das Missverständnis aufzuklären, doch der Abend endet im Handgemenge.
Am nächsten Morgen schämt er sich für den Vorfall und ist fest entschlossen, das Bild, das die Schwestern von ihm haben, zu korrigieren. Schon bald entwickelt sich zwischen Edith und ihm eine unerwartete Freundschaft. Doch aus ihrem wachsenden Misstrauen und seiner Besessenheit, sie heilen zu wollen, entsteht ein rauschhafter Strudel, der alle ins Unglück reißt. (W Film)