Nach Motiven des Romans von Stefan Zweig.
Der junge Soldat Isaac genießt mit seinen Kameraden einen freien Abend auf der Bowlingbahn. Die Stimmung ist ausgelassen. Er beginnt mit Edith zu flirten, die schüchtern auf einem Stuhl sitzt. Als er sie auffordert, ein paar Bahnen zu werfen und sie spielerisch von der Bank ziehen will, sackt sie schlaff zu Boden. Erst jetzt entdeckt er ihren Rollstuhl, der an der Seite geparkt ist. Isaac versucht, das Missverständnis aufzuklären, doch der Abend endet im Handgemenge.
Am nächsten Morgen schämt er sich für den Vorfall und ist fest entschlossen, das Bild, das Edith von ihm hat, zu korrigieren. Schon bald entwickelt sich zwischen Edith und ihm eine unerwartete Freundschaft. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Bundeswehrsoldat sieht in der Begegnung die Chance, sich neu zu erfinden. Er berauscht sich an dem Gefühl, endlich als etwas Besonderes gesehen zu werden. Er will diesem Bild so sehr entsprechen, dass er sich Gefühle einredet, die er nicht spürt, und Dinge verspricht, die er nicht halten kann.
„Stefan Zweig beschreibt in seinem Roman von 1939 eine Abgetrenntheit von eigenen Gefühlen, die mir heute aktueller scheint als je zuvor. In einer Zeit, in der man seiner Identität auf Instagram hinterherläuft und Authentizität zur Ware geworden ist, hat man ständig das Gefühl nicht zu reichen, nicht genug zu fühlen, nicht echt zu sein.” (Lauro Cress)