Ernst Lubitsch Werkschau

je 1. Dienstag/Monat, Gauting

Was man in den 90 Minuten eines Lubitschfilms erfährt, ersetzt manches historische Fachbuch. Nur weit unterhaltsamer

In den renommierten amerikanischen Filmschulen – von New York bis Los Angeles – gehört Lubitsch zum Lehrplan (wie die anderen großen deutschen Filmemacher der 20er und 30er Jahre: Sternberg, Lang, Murnau). Die Studenten analysieren seine Filme am Schneidetisch oder Recorder. Seine Drehbücher und Filmsequenzen liefern ihnen legendäres Anschauungsmaterial - bis heute. Cineasten in den USA kennen Lubitsch so gut wie Woody Allen. Nur die Deutschen, einst eine der großen Filmnationen, haben kaum eine Ahnung von den Schätzen ihrer Filmgeschichte. Es gibt (mindestens) drei Gründe, sich heute Lubitschfilme anzuschauen:
1. Sie sind großartige Unterhaltung und unübertroffene Beispiele filmischer Kunst.
2. Sie sind eine unterhaltsame Zeitmaschine: wie lebte es sich in den Zwanziger und Dreißiger Jahren? Wie sahen Karrieren damals aus? Wie spielte man Theater?
3. Wie veränderten sich die Zeiten von den lebenshungrigen Zwanziger Jahren hin zu den schwarzen Komödien der Kriegsjahre, mutig witzige Lebensfreude gegen Diktatur, Krieg und Größenwahn?

Mit Einführung durch Prof. Dr. Herta Elisabeth Renk, emeritierte Lehrstuhlinhaberin für Literatur und ihre Vermittlung; Gastprofessuren in den USA und Frankreich; Forschung und Publikationen zur mittelalterlichen und modernen deutschen Literatur und Literaturvermittlung; insbesondere zu Theater, Oper und Film. Rororo Monographie zu Ernst Lubitsch.

Termine (je 19:30 Uhr):
02.05.17: Sein oder Nichtsein
06.06.17: Die Austernprinzessin
04.07.17: Serenade zu dritt
01.08.17: Rendezvous nach Ladenschluss
05.09.17: Die lustige Witwe (engl. OV)
03.10.17: Blaubarts achte Frau, davor: Die lustige Witwe
07.11.17: Ärger im Paradies
05.12.17: Ninotschka