Tango im Kino: Getanztes Verlangen

Freitag, 9.1.2015, 19:30 Uhr, Seefeld

In Zusammenarbeit mit "Tango a la carte" zeigen wir den Film Getanztes Verlangen und bieten im Anschluss in der Lounge die Möglichkeit Tango zu tanzen.
Eintritt: 10,- Euro

Tänzer aller Schattierungen, seien es große Maestros, lokale Tangolehrer, Vereinsvorstände und Milongabesucher drücken ihre Beobachtungen, Erfahrungen, Erkenntnisse aus. Es geht um die Herkunft des Tango und um Tango Nuevo, um Veränderung, um Beziehung, um Szene, um ausgelöste Katastrophen,…. und natürlich: um den Tanz. Der Film beeindruckt durch seine Schönheit, dem Spiel mit verschiedenen Tempi der Sequenzen und den verschiedenen Tangoenergien, die versucht werden, mit diesem Medium zu transportieren.

Getanztes Verlangen
(Italien, 2010, 68mn)
Regie: Simonetta Rossi
Italienisch mit engl. Untertiteln

Tanzen gegen die Leiden der modernen Gesellschaft: Farbenfroh, dynamisch und verführerisch - die leidenschaftlichen Statements der Protagonisten in der Dokumentation machen jeden zum Tango-Fan. Simonetta Rossis Film ist mehr als eine Dokumentation über den Tango. Als anthropologische Forschungsreise zeigt sie auf, wie der Tanz Angstzustände und Einsamkeit heilen kann, und warum der Tango über argentinische Grenzen hinaus ganz verschiedene Kulturen und regionale Traditionen verbindet.

Welche Wirkung hat der Tango auf die soziale, psychologische und menschliche Ebene unserer Gesellschaft? Tänzerinnen und Tänzer, die ihr Leben dem Tango verschrieben haben, sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen und ihre Leidenschaft für diesen faszinierenden Tanz. Anthropologen, Psychologen und Soziologen ergänzen diese Aussagen durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Dokumentation gleicht einer lehrreichen Spurensuche durch die Welt des Tangos und geht dabei den komplexen Mechanismen zwischengeschlechtlicher Beziehungen auf den Grund.
Wie kein anderer Tanz inszeniert der Tango persönliche Identität, soziale Codes, kulturelle Klischees und das Spiel mit Verlangen und Verführung. Die Beziehung, die sich zwischen den Tanzpartnern entwickelt, ist spiritueller und mystischer, wenn nicht sogar religiöser Art. So entdeckt die junge italienische Künstlerin Rossana dank des Tangos ihre verlorene Weiblichkeit wieder. Nicola und Pietro dagegen finden im Tangoschritt die Kraft für den Kampf gegen ihre Krankheit.
All diese leidenschaftlichen Geschichten rund um den Tango finden ihren Ausdruck in den Stimmen und den Gesichtern der Protagonisten der Dokumentation. Tanzlehrer, Profi-Tänzer, Gelehrte und Forscher versuchen auf ihre Art, die psychologischen und soziokulturellen Aspekte dieser mysteriösen Faszination zu verstehen.

Die italienische Filmemacherin Simonetta Rossi hat einen wunderbar dynamischen Film geschaffen, der durch authentische Statements, faszinierende Bildsprache und den mitreißenden Rhythmus des Tangos überzeugt - tiefgreifend und federleicht.