Film ab!

So war es gestern

Doris Dörrie als Ehrengast

Soeben erst eröffnet, hieß das Fünf Seen Filmfestival gleich an seinem zweiten Tag eine der wichtigsten deutschen Filmemacherinnen auf dem blauen Teppich willkommen: Doris Dörrie ist diesjähriger Ehrengast des Festivals. Gemeinsam mit ihrer Produzentin Molly von Fürstenberg (übrigens diesjähriges FSFF-Jurymitglied) strahlte die in Hannover geborene Regisseurin: "Ich fühle mich seit Jahrzehnten als Bayerin". Leiter Matthias Helwig zeigte sich hocherfreut über ihr Kommen: „Sie begleitet mein nunmehr 30-jähriges Kino- und Festivalschaffen mit ihren Komödien, ihren Dramen und Dokumentarfilmen. Ich freue mich sehr, dass es dieses Jahr geklappt hat.“

Nun präsentiert er fünf ihrer Filme aus unterschiedlichen Schaffensperioden. Mit einem Film aus ihren Anfangszeiten – MITTEN IN HERZ – startete gestern am frühen Abend im ausverkauften Kino Breitwand in Starnberg die kleine Werkschau: ein beeindruckendes Kammerspiel mit dem damals jungen genialen Sepp Bierbichler. Gleich im Anschluss folgte ihr neuester Film GRÜSSE AUS FUKUSHIMA und restlos jeder Kinoplatz war besetzt. Schon seit vielen Jahren pflegt die Regisseurin eine intensive Bindung zu Japan: Es ist bereits ihr dritter Film in diesem Land. Ein halbes Jahr nach der Atomkatastrophe reiste sie nach Fukushima, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen. Daraus entstand ein Film am Originalschauplatz, in dem sie die Geschichte der jungen Deutschen Marie erzählt, die für eine Hilfsorganisation in das Katastrophengebiet reist, um vor ihrem eigenen Leben zu flüchten... und wie die Vorgänger ist auch dieser Film wieder eine spirituelle Sinnsuche, die sich aus dem Kontrast zwischen den Kulturen speist. Mit Ihren Filmen KIRSCHBLÜTEN – HANAMI, ERLEUCHTUNG GARANTIERT und DIESES SCHÖNE SCHEISSLEBEN ist Doris Dörrie heute noch einmal – auch persönlich – auf dem Festival zu erleben.

Dani Levy stellt seinen neuen Film vor

Sechs Mal wurde der Schweizer Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur Dani Levy 2005 für ALLES AUF ZUCKER! mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Seinen neuesten Film im Gepäck kam er nun gestern – in Begleitung seiner Frau und seinen zwei Kindern – ins gute besuchte Kino Breitwand in Starnberg: Mit dem rasanten Familienfilm DIE WELT DER WUNDERLICHS ist Levy eine „Screwball-Komödie on the road“ (SWR) gelungen. „Bei mir schlafen das Komische und das Tragische wirklich immer zusammen im Bett“, stellte der Regisseur kürzlich im Deutschlandradio Kultur fest. Und so verhält es sich auch in seinem neuesten Film: Die Figuren berühren, egal ob man mit ihnen lacht oder mit ihnen weint. Prominent besetzt (u.a. mit Katharina Schüttler, Hannelore Elsner, Peter Simonischek und Christiane Paul) verspricht der Film ein voller Erfolg zu werden. Deutscher Kinostart ist am 13. Oktober 2016. Auf dem Fünf Seen Filmfestival gibt es DIE WELT DER WUNDERLICHS noch am 29. und 30. Juli zu sehen.

Take a look at the pictures

„I never had the desire to be a photographer“, sagte Robert Mapplethorpe rückblickend über seine Karriere. Heute zählt der Künstler zu den wegweisenden und bestverkauftesten US-Photografen der Nachkriegszeit. Gleichwohl sein extrovertiertes Leben wie seine provokanten und schonungslosen Bilder immer wieder kontrovers diskutiert wurden. Am gestrigen Abend zeigte das Fünf Seen Filmfestival im Rahmen der Reihe Odeon den Dokumentarfilm MAPPLETHORPE: TAKE A LOOK AT THE PICTURES. Schon der Filmtitel wird dem Künstler gerecht, setzt er doch den Fokus auf Mapplethorpes grandioses photographisches Werk und nicht nur auf sein bewegtes Leben. Im Anschluss an den Film wurde die Ausstellung "im ich, du, er, sie, es" im Hotel Bayerischer Hof eröffnet: Kuratorin und Künstlerin Katharina Kreye zeigt noch bis 30. Juli (jeweils von 17-21 Uhr) Arbeiten ausgewählter Künstler aus München und dem Umland – in einem Hotelzimmer. Sehenswert!

Ballett trifft zeitgenössischen Tanz

Von der Fotografie zum Tanz: Ebenfalls in der Reihe Odeon erlebten die Zuschauer mit der Deutschlandpremiere HORIZONTES in der Schlossberghalle ein beeindruckendes Generationenportrait dreier Balletttänzerinnen in Kuba. Highlight des Abends: Als Kontrast zu den klassischen Ballettbildern im Film interpretierten jungen Tänzerinnen der Schule "neues tanzen Starnberg" zeitgenössische Choreographien, im Anschluss stand die Tanzschulleiterin dem Publikum Rede und Antwort.

Im Liegestuhl auf dem Schlossberg

Einen wunderbaren Abschluss fand dieser Festivaltag bei idealem Wetter im Open-Air-Kino Starnberg – dieses Jahr zum ersten Mal vor der Schlossberghalle. Die charmante französische Sommerkomödie BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL entließ die Zuschauer beschwingt in die laue Nacht.

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