Mit Einfürhrung durch Ambra Sorrentino-Becker
Mittwoch, 8.6.2011, 19.30 Uhr mit Einführung durch Ambra Sorrentino-Becker:
Vincere
I / Fr 2009, 128 min., Regie: Marco Bellochio, mit Giovanna Mezzogiorno, Filippo Timi
Vincere erzählt vom Aufstieg des jungen Benito Mussolini, seinem Verrat an seiner ersten Ehefrau Ida Daiser (gespielt von der großartigen Giovanna Mezzogiorno) dem gemeinsamen Kind Benito Albino, die er später aus Gründen der Staatsraison im Stich lässt. Der Film erzählt von den Mechanismen der Macht, der Intrige und der Erotik. Bellocchio belässt es dabei nicht bei den Klischees der Rekonstruktion und des historisch Behaupteten, sondern verschafft Mussolini eine Gegenwart und Realität, die seine Person, seine Geschichte und Entwicklung in ein Licht des Verstehens und Erkennens rückt. Das macht Vincere zu etwas Besonderem und zu einem spannenden Beispiel historischen Kinos.
Erstaufführung Cannes Filmfestival 2009, vier Preise beim Chicago Filmfestival 2010
29.5., 17 Uhr
Hommage an Werner Richard Heymann (1896 - 1961)
Zum 50. Todestag
„Sie kennen mich nicht, aber sie haben schon viel von mir gehört,“
so stellte sich Werner Richard Heymann gerne selber vor. Der in Königsberg geborene Komponist und Dirigent Heymann hat den neuen Tonfilm musikalisch geprägt. 1929 bis 1933 komponierte er die Musik für 15 UFA-Filme, aus denen Hits wie „Ein Freund, ein guter Freund“, „Das gibt’s nur einmal“ oder „Irgendwo auf der Welt“ hervorgingen. Nach der nationalsozialistischen Macht-ergreifung gibt er den Posten des Generalmusikdirektors der UFA auf, verlässt Berlin und geht
- über Paris - nach Hollywood. Hier vertonte er u.a. Filme wie „Ninotschka“. Als sich 1951 in
München eine Arbeitsmöglichkeit bei der Bavaria ergab, kehrte er aus dem Exil zurück. Er starb am 30. Mai 1961 in München. Die (Auto-) Biografie „Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen“ ist in erweiterter Neuauflage soeben erschienen. (Infos: www.heymann-musik.de)
Filmvorführung „Ein blonder Traum“ D 1932
Komödie mit Lilian Harvey und Willy Fritsch, Regie: Paul Martin, Musik: Werner Richard Heymann
Die Fensterputzer Willy I (Willy Fritsch) und Willy II (Willi Forst) verlieben sich beide in die
ehemalige Zirkusartistin Jou-Jou (Lilian Harvey), die von einer Karriere in Hollywood träumt.
Sie nehmen die mittellose Jou-Jou und ihren Hund Buffalo bei sich auf. Willy I und Willy II
leben zusammen mit dem gutmütigen \'Vogelscheuche\' (Paul Hörbiger) in 2 ausrangierten
Eisenbahnwagons außerhalb der Stadt ...
Im Anschluss singt Krista Posch, begleitet von Peter Ludwig am Klavier, Heymann-Lieder.
Elisabeth Trautwein-Heymann, Tochter und Rechtsnachfolgerin
Dr. Thomas Gayda, Kulturhistoriker und Autor
Matthias Helwig, Kinobetreiber
sprechen zum Leben und Werk Werner Richard Heymanns. Moderation: Carola Merseburger
Empfang
Sonntag, 29. Mai 2011, 17:00 Uhr
Kino Breitwand Seefeld, Schloß Seefeld
Kartenreservierung: 08152-981898, Kostenbeitrag: € 9,--
Wir danken Universal Music für die freundliche Unterstützung und Begleitung dieser Hommage.
22.5., 16 Uhr Seefeld + 29.5.:, 11 Uhr Starnberg
Die Katzenoper von Muriel Morschewsky
Ein Familienbuch für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene. Ein Lesevergnügen für Musik- und Katzenliebhaber gleichermaßen. Die 41-jährige Autorin liest aus ihrem von der Musik inspirierten Märchenbuch und wird dabei musikalisch begleitet.
Anschl.
La Traviata
Die Sensation der Salzburger Festspiele 2005.
„La Traviata“ mit dem Operntraumpaar Anna Netrebko und Rolando Villazón. Die Künstler wurden seinerzeit bis zum Überdruss bejubelt, nun ist die Stunde des TV-Regisseurs und Opernfilmspezialisten Brian Large gekommen, dem Dirigenten neben dem Dirigenten. Er hat das Ereignis auf DVD für die Ewigkeit erhalten, auch wenn er bescheiden anmerkt: \"Meine Herausforderung ist, das Stück ans Publikum zu bringen, ohne im Weg zu stehen\".
Wichtig war ihm die Grundzüge der Inszenierung von Willy Decker zu verstärken: \"Die fast leere Bühne, die Ökonomie der Mittel und die Konzentration auf das Schauspiel in Deckers Inszenierung gibt der Tragödie Kraft, und ich versuche das zu verstärken. Mein Konzept arbeitet mit räumlichen Beziehungen. Man muss diese Leere füllen, aber nicht mit Requisiten, sondern mit Reaktion, Beziehungen und Close-ups.\"
22.5., 16 Uhr Seefeld + 29.5.:, 11 Uhr Starnberg
Renitente Gedichte und Film\"Die Scheinheiligen\"
Ois is easy
In Kooperation mit der Zeitschrift DAS GEDICHT / Anton G. Leitner (www.dasgedicht.de) präsentieren wir renitente Gedichte aus Bayern zum Film
„Die Scheinheiligen“
mit den Münchner Turmschreibern Anton G. Leitner, Hardy Scharf und Alfons Schweiggert. Dazu zeigt der Münchner Filmemacher Richard Westermaier Videoclips mit verfilmten Gedichten.
Eintritt: € 10,- / € 8,- (ermäßigt)
Filme und Verse arbeiten mit Bildern, Mustern und Rhythmen. Diese Verwandtschaft lädt zur Kooperation ein. Die Zeitschrift DAS GEDICHT und das Kino Breitwand verbinden in der neuen, gemeinsamen Veranstaltungsreihe »Gedicht und Film« poetische und cineastische Elemente. Spannende Themenabende vereinen Lyrik-Videoclips und Live-Lesungen mit einer Spielfilmpräsentation.
„Ois is easy“: Hinter der bayerischen Neigung, alles leicht zu nehmen, verbirgt sich gern ein renitenter Geist. Mal listig und pfiffig, mal polternd oder krachert geht es zu in bajuwarischen Poesie- und Filmlandschaften. Der Filmemacher Richard Westermaier hat im Auftrag der Zeitschrift DAS GEDICHT / Anton G. Leitner mehrere Videoclips produziert.
Die Scheinheiligen
D 2001, 79 min., Regie: Thomas Kronthaler, mit Maria Singer, Johannes Demmel
Der alten Magdalena Trenner gehört ein Grundstück in Autobahnnähe, auf das ein Schnellrestaurant mit Autobahnzubringer gebaut werden soll. Dieses will sie allerdings nicht so leichtfertig herausrücken und mit Hilfe des Holzschnitzers Johannes, des Asylbewerbers Theophile und den örtlichen Pfadfindern gelingt es ihr, den Bürgermeister und seine Spezln in Schach zu halten. Heimat-Persiflage um den realen Bau eines Schnellrestaurants am Irschenberg
Dienstag, 17.5., 19.30 Uhr Herrsching
AGENDA-21-Filmgespräch über Jane Goodall
Am 17. Mai um 19.30 Uhr lädt die lokale AGENDA 21 ins Herrschinger Kino Breitwand zu einem Filmgespräch über Leben und Werk von Dr. Jane Goodall. Die Wissenschaftlerin wurde in den 60er und 70er Jahren als Affenforscherin bekannt, gab jedoch dann ihre Karriere auf und verwendet seitdem ihre ganze Zeit und Energie darauf, gegen die Zerstörung unserer Lebens¬grundlagen auf der Erde zu kämpfen.
Regisseur Lorenz Knauer begleitet die 75 jährige Dame auf ihrer scheinbar endlosen Reise in verschiedenste Länder der Welt und versucht dabei auch einen Blick auf die Person zu erhaschen, die sich hinter der Ikone als \"Weltenretterin\" verbirgt.
Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zu einem Filmgespräch mit dem Regisseur des Films, Lorenz Knauer, und mit Monika Lieschke, Mitglied von Roots & Shoots München - einer weltweiten Organisation, die von Jane Goodall ins Leben gerufen wurde.
Thementag im Kino Breitwand - 15.5.2011
Thementag im Kino Breitwand - 15.5.2011
In Zusammenarbeit mit dem Kino Breitwand Starnberg laden wir ein zu einem
Thementag zum Thema \"Blindsein\"
Petra Morsbach liest aus ihrem Buch„Der Cembalospieler“
Um 11 Uhr eröffnet diesen Tag Petra Morsbach. Sie liest aus ihrem Buch \"Der Cembalos-pieler\" (Piper, 2008).
“Als er sich im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal an ein Klavier setzt, öffnet sich eine neue Welt für den erblindenden Moritz. Alles scheint sich jetzt zu ändern, bald spielt er, als sei er dafür geboren worden. Die Musik wird für ihn wichtiger als für einen sehenden Künstler, sie ist buchstäblich alles: Lust, Lehrmeister, Tyrannin, Moral, die Verbindung zum Leben.“
Im Anschluß zeigen wir den preisgekrönten Schweizer Dokumentarfilm:
Nel giardino dei suoni - Im Garten der Klänge
CH 2010, Regie: Nicola Belluci
«Nel giardino dei suoni» zeichnet ein Porträt des Musikers, Therapeuten und Klang-forschers Wolfgang Fasser, der als Jugendlicher das Augenlicht verloren hat.
Auf dem Weg in die Dunkelheit entdeckte der Glarner die Welt der Geräusche, Klänge und Töne, die eine Art Paralleluniversum zu unserer optisch geprägten Realität bildet.
Wolfgang Fasser arbeitet als Musiktherapeut in der Toskana mit schwerbehinderten Kindern. In eindringlichen und poetischen Bildern erzählt der Film die ungewöhnliche Geschichte eines Menschen, der die eigene Lebenserfahrung als Blinder nutzt, um seinen jungen Patienten zu helfen, sich auf die Welt einzulassen und ihre individuellen Möglichkeiten auszuschöpfen. «Nel giardino dei suoni» («Im Garten der Klänge») ist eine Entdeckungsreise in die Grenzgebiete der Kommunikation, ein leiser und berührender Film über die «hörbare Welt», die wir Sehenden normalerweise nicht oder kaum bewusst wahrnehmen.
Eintritt 12,- Euro (Lesung + Film)
Wer die unten stehenden Filme zusätzlich sehen will, zahlt 15 Euro; ansonsten gilt der normale Eintritt für:
Um 15 Uhr folgt der Kinderfilm
Rot wie der Himmel
It 2006, 95 min., Regie: Cristiano Bortone
Italien in den frühen 1970er Jahren: Der 10-jährige Mirco (Luca Capriotti) spielt gern Blinde Kuh oder geht mit seinem Vater ins Kino. Bei einem Unfall erblindet er. Da es in der Region keine Blindenschule gibt, muss Mirco im weit entfernten Genua ins Internat. Zunächst verkraftet er die Trennung von seinen Eltern und die neue Situation schlecht. Er reagiert aggressiv und wütend auf die strengen pädagogischen Maßnahmen des Schulleiters. Nur der junge Priester-Lehrer Don Giulio (Paolo Sassanelli) fördert Mirco, der eine besondere Vorliebe für Geräusche aller Art entwickelt. Eine Hausaufgabe zum Thema Jahreszeiten eröffnet Mirco mit seinem Schulfreund Felice (Simone Gullì) die Technik des Hörspiels. Nach Abschluss des Projekts beginnt er mit anderen Kindern der Schule ein Hörspiel aufzunehmen. Doch das ist der konservativen katholischen Schulleitung ein Dorn im Auge. Mirco lernt das Francesca (Francesca Maturanza) kennen. Sie ist Tochter der Hausmeisterin und kann sehen. Die Schülerin führt ihn bei einem Ausflug in die Stadt, wo er den ebenfalls blinden Arbeiter Ettore (Marco Cocci) kennen lernt.
Den Abschluß bildet der Dokumentarfilm:
Der mit den Fingern sieht
Portrait des einzigartigen, von Geburt an blinden Malers, Eşref Armagan, der perspektivisch malen und zeichnen kann. Eşref Armağan (53) hat noch nie etwas gesehen, keine Farben, keine Formen, keine Räume. Kein Schwarz und kein Weiß. Kein Licht und kein Schatten. Aber er malt all dies so, als ob er sehen könnte. Vielmehr noch: er malt perspektivisch und das ist schier sensationell. Der Mann, der nie eine Schule besucht hat ist ein künstlerisches und wissenschaftliches Phänomen.
Savaş Ceviz hat den einzigartigen Maler beim Malen über die Schulter geschaut und in seinem Alltag mit seiner ebenfalls blinden Frau begleitet.
Eşref zeigt seine Mal-Techniken und Geheimnisse. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass eines seiner Bilder im MOMA hängt, weshalb er einen Brief von Bill Clinton aus dem Weißen Haus erhielt und wie und warum er seine Frau, die ebenfalls blind ist, entführt hat.
Der faszinierende türkische Maler hatte Ausstelllungen in vielen Städten der Türkei, in New York, Shanghai, Italien, der Tschechischen Republik etc.
Amore, Amore - im italienischen Original
Am 11.5., 19.30 Uhr mit Einführung durch Ambra Sorrentino-Becker in Starnberg
It 1996, 105 min. von und mit Leonardo Pieraccioni und Lena Forteza
Liebevolles Provinzporträt mit romantischem Flair: Der Buchhalter Levante Quarini führt mit seinem träumerischen Vater, dem künstlerisch ambitionierten Bruder Libero und seiner Schwester Selvaggia, die eine Vorliebe für hübsche Frauen hat, ein
beschaulich-monotones Leben in einem toskanischen Städtchen. Die friedliche Idylle wird jedoch empfindlich gestört, als sich fünf energiegeladene Flamenco-Tänzerinnen auf das Landgut der Quarinis verirren. Prompt verliebt sich Levante unsterblich in die rassige Caterina, und Selvaggia beginnt eine heiße Affäre mit Penelope. Alles erscheint wie ein Traum, aber manchmal werden die eben auch wahr…
Heimlicher Komödien-Erfolgsfilm der Breitwand-Kinos Ende der 90-er Jahre und immer wieder nachgefragt!